Herr Kluge berichtete über seine Beweggründe die DDR zu verlassen, seinen Fluchtplan, seine Flucht, das Aufgreifen und seine Inhaftierung. Er schilderte seine Erlebnisse mit der Justiz in der DDR und seine Haftaufenthalte in verschiedenen Gefängnissen, darunter in der Haftanstalt „Roter Ochse“ in Halle. Das Gefängnis wurde 1842 in Betrieb genommen und diente sowohl den Nationalsozialisten, der sowjetischen Militärregierung wie auch der dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS = Stasi) als Haftanstalt. Heute ist dort eine Gedenkstätte eingerichtet.

Letztendlich hatte Herr Kluge Glück: Er wurde von der Bundesrepublik freigekauft und gelangte so schließlich in die BRD. Herr Kluge berichtete so lebendig und anschaulich von seinen Erlebnissen, dass die angesetzten 90 Minuten knapp wurden. Es kamen viele Nachfragen der Schülerinnen und Schüler: Sie interessierten sich für persönliche Dinge (Herr Kluge ist begeisterter Fußballer), doch genauso für die politische Zusammenhänge. („Wie konnten die Leute einfach die Grenzübergänge stürmen? Hatten sie keine Angst, dass geschossen wird?“)

Nach der Veranstaltung bedankten sich viele Schülerinnen und Schüler persönlich bei Herrn Kluge. Beim Abendessen wurde er gebeten, sich an ihren Tisch zusetzen, um noch weitere Fragen zu beantworten. Nach der Veranstaltung bedankte sich Herr Kluge beim Birklehof und den Schülerinnen und Schülern. Er habe sich sehr wohl bei uns gefühlt und sich über das große Interesse gefreut.

Die Veranstaltung war gewinnbringend und ein wichtiger Baustein der Demokratiebildung an unserer Schule.

Text &Fotos: Rosemarie Köller, Lehrerin für Deutsch und Geschichte, Fachbereichsleiterin Geschichte