Donya, 16 Jahre alt, kam in der 7. Klasse nach Hohenwehrda und besucht heute die Klasse 10 G; das Abitur ist ihr schulisches Ziel. Klavier spielen und Singen sind ihre Hobbies. Ihr Berufsziel: „Etwas in Richtung Medizin. Ich möchte Menschen helfen.“

Adrian, 15 Jahre alt und in der Klasse 10 R 1, besucht Hohenwehrda seit der fünften Klasse. Sein kurzfristiges Ziel ist ein guter Realschulabschluss. Hobbies sind Basketball, Fußball, Turmspringen und Skateboardfahren.

Was empfinden junge Menschen wie Ihr beim Blick auf die Zeit und Entwicklung seit Februar/März?

Donya: Etwas hat gefehlt. Man konnte sich nicht so oft sehen. Das Beisammensein mit Freunden vermisse ich schon. Aber man muss verantwortungsvoll mit der Situation umgehen, und wenn es eben nicht geht….

Adrian: Die letzten Monate waren komisch. Als Jugendlicher habe ich natürlich noch nicht so viel erlebt wie erwachsene Menschen. Jugendliche in meinem Alter wollen auch auf ein Konzert. Aber das geht derzeit halt nicht. Mit Blick auf die Welt um Hohenwehrda finde ich schade, welche Einbußen die Wirtschaft hinnehmen muss, dass Unternehmen in die Pleite gehen. Da hängen menschliche Schicksale dran und nicht nur Zahlen.

Seht Ihr die Pandemie als Challenge, als Herausforderung?

Donya: Wir sehen sie als eine Möglichkeit, die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt zu stärken, da wir alle uns an die Regeln halten müssen, egal wie alt wir sind, damit die Gefahr einer Ansteckung und Erkrankung reduziert wird.

Adrian: Ich sehe es als Herausforderung für junge, ältere und alte Menschen. Ich fürchte aber, dass bei der Diskussion um Corona die Gesellschaft und die Bevölkerung gespalten wird. Ich sehe keinen Mittelweg.

Was können Jugendliche in Eurem Alter dazu beitragen, die Situation insgesamt zu verbessern?

Donya: Die AHA+L – Regeln beachten- also Abstand halten, Hygiene, Alltagsmaske und Lüften – und generell aufpassen, was man am Wochenende macht. Wir müssen uns einschränken, auch als Jugendliche. Aber Hohenwehrda bietet uns viele Möglichkeiten und Aktivitäten. Ich habe hier meine Freunde.

Adrian: Grundsätzlich gilt es, soziale Kontakte zu reduzieren und sogar zu meiden. Natürlich gilt das nicht für die Zeit im Internat, hier treffe ich meine Freunde. Aber auch dabei gibt es Einschränkungen wie Maskenpflicht, keine Besuche in den Zimmern, Hygiene-Vorgaben… Daran muss man sich eben halten.

Vor wenigen Tagen wurdet Ihr zu Internats- und Schülersprechern gewählt: Wie sieht Euer Programm aus, welches sind Eure Wünsche und Vorstellungen, an welchen Stellen wollt Ihr in die Diskussion einsteigen?

Donya: Ich möchte als Schülersprecherin die Wünsche der Mitschülerinnen und Mitschüler annehmen. Gemeinsam mit der Internats- und Schulleitung möchte ich Wege finden, das vielfältige und attraktive Angebot in Hohenwehrda – auch am Wochenende – noch interessanter zu gestalten.

Adrian: Ich werde mich bemühen, mich immer für meine Mitschüler einzusetzen. Zu meinen konkreten Punkten gehörten zum Beispiel Regelung zum Dorfausgang, Veranstaltungen für Schüler über 16 Jahre und Patenschaften für Schüler. Manches konnten wir bei der Internats- und Schulleitung bereits ansprechen und fühlen uns mit unseren Anliegen ernst genommen. Vielleicht können wir manches ja bald schon umsetzen – immer natürlich unter den Bedingungen, die Corona zulässt.

Vielen Dank für das Interview!

Text und Bilder: Martin Batzel