Der ökologische Fußabdruck

Christoph Fischer hatte indes nicht zu viel versprochen: Der Referent Anton Frisch schaffte das Kunststück, in seinen Vorträgen individuell auf sein Publikum einzugehen: Die Unterstufenschüler ließ er aufstehen, um die Verteilung von Arm und Reich auf der Welt zu verdeutlichen und erklärte erst einmal, was Rohstoffe überhaupt sind, während er bei den Älteren weiter in die Tiefe ging – immer wieder unterstützt von sehr anschaulichen Schaugrafiken. Er erklärte den ökologischen Fußabdruck und die Zusammenhänge von EU-Entwicklungshilfe und Armut in Afrika, den Pro-Kopf-Verbrauch an Müll und die Lebensdauer von Konsumgütern.

Intensives arbeiten

Internat

Immer weniger kaufen Recycling-Papier

Auch tauchten viele Fragen auf, zum Beispiel, warum der Anteil von Recycling-Papier heute nur noch bei 10 Prozent liegt, während er vor einem Vierteljahrhundert schon rund  50 Prozent betrug? Und das, obwohl sich die Qualität deutlich verbessert hat und es nur Vorteile gibt? Obwohl heute jeder vierte Baum für Papiermühlen gefällt wird? Die Frage, wie viel wir uns überhaupt bewegen müssen – mit Auto oder gar (weil es so schön billig ist) mit dem Flugzeug  –  stand ebenso im Raum wie die Frage nach Lösungen. „Wir brauchen eure kreativen Ideen, denn die unserer Eltern haben nicht so viel gebracht“, sagte Frisch zu den Schülern.

Und derer gab es einige. Es war an den Diskussionen deutlich zu merken, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz an den Zinzendorfschulen immer wieder thematisiert werden. Die Fachschulen für Sozialpädagogik und Sozialwesen haben den REdUSE-Vortrag sogar zum Anlass für einen Projekttag  mit verschiedenen Workshops genommen: Eine Gruppe setzte sich philosophisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, eine andere beleuchtete alle Aspekte rund ums Wasser, wieder andere Gruppen befassten sich mit Plastik, mit Kleidung oder mit nachhaltigem Spielzeug. Auch Upcycling von Stoffen und Büchern sowie ein Kunstprojekt zum Thema Müll wurden angeboten. Abschließend stellten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher  Fahnen aus Stoffresten her, auf denen die Arbeitsergebnisse der einzelnen Gruppen zu sehen waren.

„ Es geht um alles in dieser Welt “

Schulpfarrer Christoph Fischer

Abstimmung mit dem Kassenzettel

Im Zentrum der REdUSE-Vorträge stand ein anschaulicher Film, in dem immer wieder aufrüttelnde Zahlen auftauchten, von denen man zwar die meisten irgendwann schon einmal gehört hat, jedoch selten in dieser Häufung. Der aber auch Lösungsansätze zeigte, wie sich Müll vermeiden, reduzieren,  recyceln und wiederverwerten lässt. Und wie jeder mit seinem Kassenzettel über die Zukunft unseres Planeten abstimmen kann. Sowohl der Film als auch die Einleitung und Nachbereitung waren zwar mit einer Fülle an Informationen gespickt, aber trotzdem an jedem Punkt verständlich. Vielleicht eben, weil es „um alles in dieser Welt“ geht.