An welchem Internat arbeiten Sie – und wie lange?

Schloss-Schule Kirchberg – August 2017

Was haben Sie vor Ihrer Tätigkeit im Internat getan?

Bevor ich an der Schloss-Schule tätig war, war ich an einer anderen Privatschule mit Internat und davor war ich an einem öffentlichen Gymnasium tätig.

Welche Erwartungen an die Tätigkeit wurden erfüllt?

  • Engere Bindung
  • Persönlichkeit im Ganzen und all ihren Facetten wahrnehmen zu können
  • Nicht nur schulisch mit den Kids arbeiten zu können
  • Kopf Herz und Hand zählt hier tatsächlich
  • Keine reine Wissensvermittlung
  • Leidenschaft mit dem Beruf verbinden zu können

Was sind für Sie besondere Herausforderungen Ihrer Tätigkeit?

Wichtig aber auch schwierig ist das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz und das schnelle Switchen in unterschiedliche Rollen.

„ Grundsätzlich war die Entscheidung für ein Internat Zufall. Ich war auf der Suche nach einer Stelle nach dem Referendariat und das war mit zwei Nebenfächern nicht so einfach – da kam ein privates Gymnasium durch Zufall in mein Blickfeld und das Tätigkeitsgebiet Internat und Schule fand ich spannend. Seitdem hat mich die Internatelandschaft nicht mehr losgelassen und die enge Bindung zwischen Schüler/Lehrer/Mentor und die vielfältigen Aufgabenbereiche sind immer wieder bereichernd und spannend. Mir liegen die individuellen Persönlichkeiten sehr am Herzen. “

Melanie Wies

Welche drei Vorteile sehen Sie in Ihrer Tätigkeit im Internat gegenüber der Tätigkeit an einer normalen Schule?

  • Zugang zur Lebenswelt der SchülerInnen
  • Ganzheitliche Wahrnehmung und damit engere Bindung und andere Sicht auf die SchülerInnen
  • Begleitung auf dem Lebens- und nicht nur Schulweg

Welche Eigenschaften finden Sie besonders wichtig, wenn sich jemand für eine solche Aufgabe interessiert?

  • Leidenschaft
  • Belastbarkeit
  • Fähigkeit der Abgrenzung
  • Gewisses Maß an Lebenserfahrung
  • Interesse und Spaß an der ganzheitlichen Arbeit mit Jugendlichen
  • Flexibilität
  • Interesse an der eigenen ständigen Weiterbildung
  • Empathie

Wer sollte sich auf diese Aufgabe auf gar keinen Fall bewerben?

  • Menschen, die psychisch nicht stabil oder belastbar sind
  • Menschen die nur reines Wissen weitergeben wollen
  • Rein leistungsorientierte Menschen

Betreuen Sie nur Schüler eines Geschlechts und einer Altersgruppe oder eine gemischte Gruppe?

  • Gemischt sowohl was Alter als auch Geschlecht betrifft

Erhalten Sie für Ihre Tätigkeit im Internat eine Entlastung im Unterricht?

ja

Wie sieht eine durchschnittliche Woche, ein Arbeitstag bei Ihnen aus?

Arbeitstag:

  • 6:30 wecken und kranke SchülerInnen ermitteln
  • 7:30 Beginn der Unterrichtszeit – also Unterricht bzw. Versorgung der Kranken sowie Telefonate mit Ämtern/Eltern oder aber Unterrichtsvorbereitung
  • 12:50-13.30 gemeinsames Mittagessen
  • 13:30 Besprechung der Mentoren
  • 14:00 – 18.00 Schülergespräche, Mitarbeitergespräche, Unterricht…
  • 18:00 gemeinsames Abendessen
  • 19:00 – 22.30 Schülergespräche/Disziplinargespräche/Arbeitsgemeinschaften

Wie beurteilen Sie Ihre Arbeitsbelastung?

Sehr hoch

Wie oft dürfen Sie das Internat während der Schulzeit verlassen?

Hierfür gibt es keine Regelung – dies obliegt mir, da ich keinen festen Dienstplan habe – Aufsicht muss geregelt sein.

Was sollte jeder Bewerber wissen?

Man kann in diesem Beruf nicht genau vorhersagen, in welche Situationen man kommt oder welche Belastung auf einen zukommt – es kommt sehr auf die eigene Persönlichkeit an. Man sollte belastbar und stressresistent sein – das wichtigste ist, dass man Freude an seinem Beruf hat, dann macht es jeden Tag aufs neue Spaß.

Was ist ihr Tipp für Bewerber, Neueinsteiger in diesem Beruf?

Immer im Gespräch bleiben – sowohl mit den KollegInnen als auch mit den SchülerInnen als auch mit der Leitung – Situationen reflektieren und besprechen – offen bleiben in jeglicher Hinsicht.

Lust auf mehr?

Weitere Informationen und Stellenanzeigen gibt es unter www.internatslehrer.de