Internat Solling mit Patenschaft für die jüdischen Friedhöfe in Holzminden

Auf dem 133 Jahre alten jüdischen Friedhof hatten sich Vertreter der Kirchen, Holzmindener Bürger sowie Schüler und Schulleitung des Internat Solling versammelt. Anliegen der Beteiligten war nicht nur, dass den Eingang des jüdischen Friedhofs wieder ein saniertes Tor ziere, sondern auch, durch eine neue, der ebenfalls in der Schmiede der Schule entstandenen Toranlage am Beukampsborn vergleichbare Symbolik jüdisches Leben wieder sichtbar zu machen. Vor zwei Jahren hatte der Landesverband dem Internat Solling die Patenschaft über die jüdischen Friedhöfe der Stadt übertragen. Im Namen des Internats überreichte der stellvertretende Schulleiter Joachim Schütte Frau Jalowaja und Herrn Riethmüller die Schlüssel zum neuen Tor.

„Uns zu erinnern, ist ein ethischer Imperativ“, waren die Worte, mit denen Herr Schütte die Bedeutung der Torsanierung in seiner Rede aufgreift. In der NS-Zeit seien jüdische Schüler der Schule entlassen worden und am Oberhausturm des Internats habe sich ein leuchtendes Hakenkreuz befunden. Auch deshalb habe die Patenschaft eine große Bedeutung für die Gegenwart.
Wir heute Versammelten trügen zwar keine Schuld an den Taten unserer Vorfahren, dennoch sei es unsere Pflicht, uns und andere an die schrecklichen Taten Deutscher in der Vergangenheit zu erinnern und ein Zeichen gegen  Rassismus und Antisemitismus zu setzen, fährt Herr Schütte fort, denn: „Wir sind verantwortlich dafür, dass Deutschland ein Land bleibt, in dem Juden sicher leben können.“ Dem diene auch die Erinnerung und die Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Holzminden.

Ebenfalls anwesend waren Schüler aus der Israel-AG, die sich unter der Leitung von Herrn Schütte mit Israel und der jüdischen Geschichte befasst. Die Verbindung der Schule mit der jüdischen Geschichte bleibt also weiter ein Thema, was Lehrer und Schüler beschäftigt und begleitet.