Die Stiftung Louisenlund hat in diesem Schuljahr ihr Segelteam mit der Olympionikin Franziska Goltz verstärkt. 2012 nahm die damals 27-Jährige in der ILCA 6-Klasse an den olympischen Segelwettbewerben in Weymouth teil. In einem hochkarätigen Feld belegte Goltz als einzige deutsche Starterin in dieser Klasse den 26. Platz. Bereits nach dem Abitur nahm Franziska 2005 an der Segelregatta der Kieler Woche teil und holte sich die Titel der Deutschen Meisterin und der Juniorenmeisterin. Dies eröffnete ihr den Weg in den Bundeskader und sich auf den größten sportlichen Traum eines jeden Athleten vorbereitete – die Olympischen Spiele. „Olympia war für mich ein unvergessliches Erlebnis: Das Leben im olympischen Dorf, die Abschlussfeier, die Rückkehr nach Deutschland und die rauschende Willkommensparty an den Landungsbrücken Hamburg – all das sind Momente, die ich für immer in Erinnerung behalten werde“, sagt die Trainerin.

Mit Louisenlund hat sie jetzt eine neue Herausforderung gefunden. „Für die Schülerinnen und Schüler ist es großartig, Segeln und Schule so nah beieinander zu haben. Die kurzen Wege und die unmittelbare Nähe zum Wasser ermöglichen es, den Alltag flexibel zu gestalten und sich ganz auf den Sport zu konzentrieren“, betont sie. Die Schlei sei dabei ein ideales Segelrevier, besonders für Anfänger: „Das Gewässer bietet naturnahe Bedingungen und ist optimal, um die ersten Schritte auf dem Wasser zu wagen. Es ist ruhig und dennoch herausfordernd genug, um sich stetig zu verbessern. Ich möchte, dass die Kinder nicht nur das Segeln erlernen, sondern auch den Spaß daran entdecken.

Ihr erster großer Einsatz als Trainerin war der traditionelle Louisenlunder Herbstpokal auf der Großen Breite der Schlei. Am Wochenende begleitete sie die Louisenlunder Nachwuchsseglerinnen und Segler in den Wettbewerben ILCA 4 und ILCA 6. Auch wenn es für die Teilnehmenden nicht für vordere Plätze reichte, war Franziska Goltz zufrieden mit deren Leistungen. „Sie haben sich in diesem hochklassigen Feld gut geschlagen, sie haben alle viel Potenzial.“ Insgesamt nahmen an dem Herbstpokal rund 130 Seglerinnen und Segler aus ganz Norddeutschland teil, auch von Berliner Segelvereinen gab es Meldungen. Gesegelt wurde in den Klassen Opti B, Opti C, ILCA 4, ILCA 6 und 29er.

Der Louisenlunder Herbstpokal richtet sich vor allem an junge Nachwuchssegler, die bei diesen Wettfahrten Regattaluft schnuppern können. Für die 29er richtete Louisenlund erneut die Landesjugendmeisterschaft aus. Hier waren 24 Teams am Start. „In den letzten Tagen gab es noch viele Nachmeldungen“, berichtet Louisenlunds Segelkoordinator Andreas Schweizer. Das große Teilnehmerfeld habe viele motiviert, auch in Louisenlund zu segeln. Das große Gelände der Internatsstiftung bot beste Voraussetzungen für das zweitägige Segelevent. Die Camper, Zelte und Trailer der Gäste hatten ausreichend Platz auf dem Campus.

Während am Samstag noch perfekte Segelbedingungen herrschten, war am Sonntag zunächst Warten angesagt. Warten auf Wind. Doch mit gut zweistündiger Verspätung konnten die Boote dann noch ins Wasser. „Wir haben am Samstag bereits mehr Wettfahrten starten können als geplant“, sagte Anna Schweizer vom Louisenlunder Segelteam entspannt. So konnten an beiden Tagen insgesamt zwischen sechs und acht Wettfahrten für die Teilnehmenden durchgeführt werden. Auch die Louisenlunder Schülerinnen und Schüler segelten vorne mit. Bei den Optis C belegten mit Finja Zülsdorff, Julian Schreiber und Tom Prahl gleich drei Louisenlunder die Plätze zwei bis vier. Sieger wurde Eldar Filimonov vom Norddeutschen Regattaverein. Bei den Optis B gewann Kian Köpke (Flensburger Segel-Club) vor Henri Clages (Lübecker Segelverein) und Fridtjof Lempe vom Segelclub Eckernförde). Sieger bei den ILCAS 4 wurde Petra Gribov vom Norddeutschen Regattaverein, Platz zwei belegte Kateryna Filimonova und Platz 3 Janneke Wohlers (Segler-Vereinigung Kiel). Leon Kähl (Norddeutschen Regattaverein) gewann in der Klasse ILCA 6 vor seinen Vereinskollegen Paul Schaft und Ivan Gribov. Den Titeldes Landesjugendmeisters gewann das Duo Hanno Rix und Maximilian Reuner (Kieler Yachtclub). Zweiter wurde Maximilian Böhm mit Liv-Grete Böttger (Segelclub Preetz), Dritter Maike Fromm und Mathea Auguste Schneekloth (Kieler Yachtclub).