Doch nicht nur ostdeutsche mobile Veteranen gab es beim Oldtimer Treff im Lietz Internatsdorf Haubinda zu bestaunen. Auch vom ehemaligen Klassenfeind aus dem Westen und aus Amerika waren Prachtexemplare aus vergangenen Zeiten friedlich am Start zu bewundern und fanden großen Anklang. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Live-Band Jahkustik und die Musikschule Hildburghausen.

Zu den ältesten Exemplaren zählte der Ford Deluxe aus dem Jahre 1930, der mit 39 PS flott ausgestattet war und den Schwiegermutter-Sitz hatte. Ein schmaler Sitz, quer angeordnet, der statt hinterer Sitzbank nur Platz für eine Person bietet. Nur einige Jahre jünger war bei den Zweirädern eine Zündapp KS 600 aus dem Jahre 1939 mit 598 ccm und 28 PS. Anziehungspunkt war auch ein ehemaliges Stasifahrzeug: Ein EMW, Baujahr 1952 mit 6 Zylinder und 55 PS. Ein Exemplar, das ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgte, war das DKW Cabrio von 1938, das mit 700 ccm und 20 PS als Zweitakter daherkam. Vier Jahre älter war der BMW 319/1 mit 2000 ccm und 60 PS. Neben den motorisierten Veteranen gab es auch bewundernde Blicke für zahlreiche Besucher, die sich in zeitgemäßer Kleidung präsentierten und als Fotomodell vor den Oldtimern posierten.

Bei strahlendem Sonnenschein übertraf die Benefizveranstaltung alle Erwartungen. Susanne Heilmann, Ideengeberin und Chef-Organisatorin war überwältigt vom Ansturm und Interesse: „Wir hatten 130 Anmeldeformulare vorbereitet, viele kamen unangemeldet und am Ende des Tages waren rund 180 Fahrzeuge auf dem Gelände“. Für das erfahrene Team der Hermann-Lietz-Schule Haubinda indes kein Problem. Mit Großveranstaltungen haben die Mitarbeiter schon lange eine eingespielte Routine, die Prozesse sind bekannt, die Organisation ist ausgefeilt und alle packen mit an: Technische Mitarbeiter, Küchen-Crew, Hauswirtschaft, Lehrer, Familieneltern, Sozialpädagogen, Freunde und auch manche Eltern.

Perfekt gestylt waren dabei die Grundschullehrerinnen, die als Organisatoren trotz der Arbeit großen Spaß an der Veranstaltung hatten. Und zudem: Der Erlös des Festes soll zur Finanzierung neuer digitaler Tafeln in der Grundschule verwendet werden. Neben dem Verkauf von Essen und Getränken wurden 550 Lose verkauft, wobei es – wie bei der gesamten Veranstaltung in Haubinda – keine Nieten gab, sondern nur Gewinner.