Zu dem tierischen Schloss-Schul-Team gehören Hunde, Pferde, mehrere Ziegen, Schafe und Kaninchen sowie ein Teich mit Fischen auf dem Schulgelände. Diese Tiere gibt es nicht nur, damit die Schüler*innen diese streicheln oder betrachten können – sondern vor allem deshalb, weil sie sich mit um sie kümmern können. An dieser Stelle heißt es: Lernen, Verantwortung zu übernehmen! Damit wird an die reformpädagogischen Wurzeln der Schloss-Schule angeknüpft.

Auch der tierpädagogische Ansatz hat sich ebenfalls als sehr erfolgreich erwiesen. „Die direkte, ehrliche und unverkrampfte Rückmeldung der Tiere ermöglicht unseren Kindern und Jugendlichen Erfahrungen, die ihnen bei der Interaktion mit Menschen entscheidend weiterhelfen können. Zum einen stärkt das vorurteilsfreie Vertrauen der Tiere unsere Schüler*innen und schafft wertvolle emotionale Brücken. Andererseits fordern die Tiere aber auch klare Entscheidungen ein – Diskutieren oder Ausweichen sind nicht möglich. All‘ dies tut Kindern und Jugendlichen sehr gut und hilft dabei, kognitive und soziale Potenziale zu stärken und individuelle Probleme besser zu bewältigen“, so Internatsleiterin Melanie Wies.

Auch Schulleiter Alexander Franz legt großen Wert auf die stetige Weiterentwicklung seiner Schule: „Wir bekommen immer wieder zu spüren, wie wichtig es ist neue Wege zu gehen und innovative Konzepte zu verfolgen. Genau das macht uns als Schloss-Schule aus und wir bekommen dies immer wieder von unseren Schüler*innen und deren Eltern in positiver Weise bestätigt. In den letzten Jahren ist die Nachfrage deutlich gewachsen. Auch unterjährig nehmen wir Schüler*innen auf.“

So kommen auch im Unterricht und in Prüfungssituationen die Therapiehunde zum Einsatz. Besonders profitieren Schüler*innen mit sozialen Phobien oder mit Schul- oder Prüfungsangst. Es ist erwiesen, dass die Nähe zu den Vierbeinern beruhigend wirkt und Stress und Blutdruck nachweislich sinken.

Diese Ergebnisse lassen sich intensivieren und geben wertvolle Impulse für eine zielführende Entwicklung, wenn mit pädagogischer Hilfestellung – durch eine speziell dafür ausgebildete Fachkraft – regelmäßig mit den Tieren „gearbeitet“ und Verantwortung für die Tiere übernommen wird. Im Fokus stehen dabei insbesondere Übungen zur Achtsamkeit, Impulskontrolle und Eigenwahrnehmung mit reinem Beobachten der Tiere. Es geht darum sich das Verhalten der Tiere anzusehen, ohne es zu bewerten und dieses Verhalten später zu beschreiben. Diese erlernte Übung soll dann letztendlich auf die reale Lebenswelt übertragen werden.

Aus diesem Grund möchte die Schloss-Schule künftig auch mit weiteren Kleintieren wie Hühnernarbeiten. Der Stall befindet sich bereits im Bau, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung der Schüler*innen.