Überraschung im Spülsaum: Sogar ein verloren gegangenes Kiteboard war unter den Fundstücken, dessen Besitzer über seine auf dem Board hinterlassenen Kontaktdaten ausfindig gemacht werden konnte.

Geduldsspiele und überraschende Funde

Riesige Netze, schwere Festmacherleinen, Plastikfolien in allen Größen und Farben – einen beträchtlichen Teil des Meeresmülls, den sie vor allem unmittelbar am Fuß der Dünen entdeckten, mussten die Lietzer*innen mit viel Geduld erst einmal aus dem Sand graben. In vielen Gesichtern waren Staunen und auch oft Unglauben zu erkennen, dass der weiße Nordseestrand eine Sammelstelle für so große Mengen Mülls ist, der mit Strömung und Flut auf die Insel gespült wird. Zu den kuriosesten Funden an diesem Tag gehörten sicherlich eine Flaschenpost aus Lettland, ein elektrisch betriebenes Auto für Kinder und ein Kiteboard. Dessen Besitzer hatte seine Kontaktdaten auf dem Board hinterlassen. So konnte ihn die Finderin später per Telefon mit einer guten Nachricht überraschen.

Spiekeroog

Viele Hände konnten viel erreichen: In kleinen Gruppen befreiten die Lietzer*innen die verschiedenen Strandabschnitte von angespültem Müll. Die zusammengetragenen Haufen wurden später von Feuerwehr und Nationalpark-Ranger abgeholt.

Bewusstsein schaffen durch eigenes Erleben

„Als Biosphärenschule, die mitten im Nationalpark Wattenmeer liegt, haben wir eine besondere Verantwortung für die Insel und ihre Natur“, sagt Schulleiter Florian Fock. „Es sind gerade solche Aktionen, die den Schüler*innen ein unmittelbares Erleben der Problematik Meeresmüll ermöglichen und ein Bewusstsein für deren Ausmaß schaffen. Vielleicht überdenken der eine oder die andere nun einmal ihren eigenen Verbrauch von Plastikverpackungen und dem Umgang mit dem daraus entstehenden Abfall.“

Gemeinschaftliche Kraftanstrengung: Netze, Festmacherleinen und andere große Müllteile mussten die Sammler*innen oft erst einmal mit viel Geduld aus dem Sand graben.

Gemeinsam gegen den Meeresmüll

Neben der Sammelaktion der Schulgemeinschaft trugen auch im Westen Spiekeroogs ca. 50 Insulaner*innen und Gäste den angespülten Müll zusammen. Im Dorf befreite eine weitere Gruppe gemeinsam mit Bürgermeister Patrick Kösters Wege, Plätze und Grünbereiche von allem, was dort nicht hingehörte. Insgesamt kamen so etwa 12 Kubikmeter zusammen. Der gesammelte Müll geht nun über den Spiekerooger Hafen per Schiff und LKW-Transport zum Recyclinghof ans Festland.

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Strand statt Klassenzimmer: Schüler*innen und Lehrer*innen packten mit an bei der vom Nationalpark-Haus Wittbülten organisierten inselweiten Sammelaktion.