In seiner Rede sprach Fass von dem immensen Bedarf an Fachkräften, den es in Deutschland und weltweit gebe, getrieben von der fortschreitenden Technisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung. Hier müsse Schule vorangehen, auch international denken und die Schülerinnen und Schüler frühzeitig in den MINT-Fächern fördern. „In dieser Frage ist die Schüler-Ingenieur- Akademie mit ihrer großartigen Mischung aus betrieblicher Praxis und wissenschaftlicher Arbeit vorbildhaft. Und wir freuen uns sehr, dass wir als Schule Birklehof auch in diesem Jahr wieder zahlreichen Schülerinnen und Schüler für das Programm begeistern konnten.“ Das liege nicht zuletzt an der Kooperation mit namhaften Unternehmen aus der Region Südschwarzwald, die, so Fass, viel Zeit in die Nachwuchsförderung investierten.

Bereits seit vielen Jahren engagiert sich das Maschinenbau-Unternehmen Mesa Parts aus Lenzkirch in der SIA. Pirmin Winterhalder betreut dort das Projekt: „Wir geben jungen Menschen die Möglichkeit, ihren Traumberuf bei uns zu entdecken. Die SIA bietet Schülerinnen und Schüler des Birklehofs eine sehr gute Kombination, um Einblicke ins spätere Berufsleben in Firmen und Hochschulen zu bekommen. Mesa Parts ist gern Teil dieses Projekts, und wir freuen uns, den Schülerinnen und Schülern jährlich neue Aufgaben zu stellen.“

In diesem Jahr kann SIA-Koordinator Matthias Unrath von der BBQ − Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbh in Freiburg zwei neue Unternehmen in der SIA willkommen heißen: die Testo Industrial Services GmbH in Kirchzarten sowie die Dunkermotoren GmbH in Bonndorf.

Im Gespräch erläuterte Dr. Bruno Basler von Dunkermotoren die Beweggründe, sich in der SIA zu engagieren: „Die Nachwuchsförderung ist ein wichtiges und langfristiges Ziel für unser Unternehmen, denn der Fachkräftemangel in den technischen Berufen ist gravierend.“ Auch möchte er seine eigene Begeisterung für Technik an jungen Menschen weitergeben. „Die innovativen Ideen und neuen Denkweisen, die junge Menschen einbringen, sind faszinierend“, sagte der Entwicklungsingenieur.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten durch die SIA einen nachhaltigen Praxisbezug und könnten direkt am Produkt arbeiten. In einem mittelständischen Unternehmen wie Dunkermotoren würden sie den gesamten Produktionsablauf kennenlernen. „Von uns werden sie nah und individuell betreut und haben immer direkte und kompetente Ansprechpartner“, versprach Dr. Basler.

Ihre Arbeit in den Unternehmen präsentierten SIA-Teilnehmende des vergangenen Schuljahrs den Zuhörern. Joel Spanagel und Christos Panoussis beschäftigten sich in ihrem Praxisprojekt bei Mesa Parts der Herstellung und Programmierung eines Greifarms. Bei dem Praxisprojekt von Johan (Ge Ruixuan) bei der Sick AG in Waldkirch war es die Aufgabe, eine LED-Lampe mit verschiedenen Leuchtoptionen zu löten, zusammenzubauen und zu programmieren.

SIA am Birklehof

Schüler-Ingenieur-Akademie

Auftaktveranstaltung der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) an der Schule Birklehof (obere Reihe von links nach rechts): Pirmin Winterhalder, Mesa Parts GmbH, Dr. Bruno Basler, Dunkermotoren GmbH, Achim Bumiller, Hochschule Furtwangen, Dr. Willow Wedemeier, Schule Birklehof, Lehrerin für Physik und Mathematik; mittlere Reihe: Carsten Vogelgesang, Lehrer für Mathematik, Physik, NwT und Geografie, Schule Birklehof (links), Irina Küsters, Lehrerin für Mathematik, Chemie und NwT, Koordination SIA, Schule Birklehof (2. rechts), Matthias Unrath, BBQ − Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbh sowie die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Schule Birklehof, alle Jahrgangstufe 11

Über die Schüler-Ingenieur-Akademie

Die Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) ist ein in Baden-Württemberg entwickeltes und inzwischen deutschlandweit praktiziertes Kooperationsmodell zwischen Schule, Wirtschaft und Hochschule für Oberstufenschülerinnen und -schüler. Ziel der Akademie ist, technische Kenntnisse zu vermitteln, Einblicke in die Berufswelt zu geben und das Interesse an Ingenieurberufen zu wecken. An der Schule Birklehof ist sie Teil des plus-MINT Talentförderprogramms, steht aber allen interessierten Schülerinnen und Schülern offen.