Glühwein, Bratwurst und Weihnachtslieder, eingebettet in Holzbuden mit Tannengrün und vielen Lichterkerzen sind die Grundlagen einer weihnachtlichen Veranstaltung und ist inzwischen auch ein deutscher Exportschlager. So gibt es in Chicago (USA) den Nürnberger Christkindlesmarkt seit 1996 und in Sapporo (Japan) den Münchner Weihnachtsmarkt seit 2002. Der Weihnachtsmarkt in Haubinda hat indes weit mehr zu bieten: Hier sind Kinder und Jugendliche mit Herz und Hand gemeinsam mit ihren Lehrern und den Mitarbeiter des Internatsdorfes bereits Wochen zuvor am planen, basteln, proben und organisieren.

Und dabei geht es nicht in erster Linie um den Verkauf – sondern es soll ein stimmungsvolles und friedliches Fest von und mit den Schülern für die Besucher sein. Ein Höhepunkt ist dabei die Theatervorstellung der Grundschule wo die kleinen Talente professionell ihr Publikum mit Musik und Performance in malerischer Kulisse begeistern. Ein weiterer Glanzpunkt und zugleich Abschluss bildet der Chor der Klassen 5 und 6 unter der engagierten Leitung von Margarete Bernhardt, die auch diesmal ein Werk mit eigenen Texten und Musikkompositionen mit den Kindern und einigen Eltern perfekt einstudiert hatte.

Dass das Konzept ankommt und es vielen fleißigen Helfern jedes Jahr gelingt eine stimmungsvolle Atmosphäre zu zaubern, beweist der ungebrochene Zuspruch der Gäste. Alle Jahre wieder beschreibt das altbekannte deutsche Weihnachtslied treffend die Tatsache, dass sich viele ehemalige Schüler und Schülerinnen regelmäßig auch nach vielen Jahren noch ein Stelldichein geben und auf ein Wiedersehen freuen. Internats- und Schulleiter Burkhard Werner konnte sich an diesem Tag beruhigt im Hintergrund halten, schlenderte zufrieden über den Markt, schüttelte Hände, klopfte auf Schultern, lobte die fleißigen Helfer, traf ehemalige Schüler und Honoratioren.

Organisationskünstler Detlev Notzke hatte im Zusammenhang mit dem technischen Leiter Manuel Both und seinem Team bereits seit Tagen für die technischen Rahmenbedingungen gesorgt. Das Haubindaner Backhaus war ebenfalls rechtzeitig angefeuert worden und rund dreihundert Brote fanden reißenden Absatz. Gleiches galt für die Pizza und den Dresdner Stollen, der ebenfalls aus der Haubindaner Produktion von Schülern stammte.

Hunger dürfte indes bei keinem Besucher aufgekommen sein. Neben Stockbrot vom offenen Feuer, Waffeln, Crepe, Schmalzbroten und Spießbraten gab es allerlei Naschwerk. Für den Durst hatten die Besucher die Auswahl zwischen Kaffee, Tee, Glühwein, Punsch, Cocktails, Softdrinks, Punsch und Kakao. Weitere Einkaufsmöglichkeiten gab es im Dorfladen des Internatsdorfs sowie an den zahlreichen Weihnachstbuden, wo die Schüler Weihnachtsartikel und selbstgebastelte Dekomaterialien und Geschenkartikeln anboten. Zwischendurch bestand die Möglichkeit sich eine kleine Weihnachtsgeschichte von einem Schüler vorlesen zu lassen oder gar selbst in einer Spielecke seine Fertigkeiten zu beweisen.

Und noch ein Umstand hat Tradition beim Weihnachtsmarkt in Haubinda: Trotz widriger Wettervorhersagen und Sturm und Regen in der Nacht, blieb es tagsüber weitgehend trocken, hellte im Laufe des Tages auf und als kleines Dankeschön gab es am Nachmittag noch ein zaghaftes und freundliches Lächeln der Sonne, verbunden mit einem kleinen Abendrot zum Ausklang eines gelungenen Weihnachtsmarktes.

Text und Fotos: Volker Kilgus