Immer dabei ist das Saftpressen. Die Äpfel werden zusammen gesammelt, gewaschen, zerkleinert und gepresst. Den frischen Saft gibt es dann zum Abschluss im Forum der Grundschule. Ebenfalls ein Klassiker – Apfelkuchen bzw. Apfelmuffins backen. Auch sie werden am Ende an alle Teilnehmer und Stationsbetreuer verteilt.

Die anderen Aktivitäten wechseln je nach Interesse und Fähigkeiten der vorbereitenden Schüler. Dieses Mal konnten die Grundschüler zwischen der Drachenbau und Herbstmandala wählen, Fensterdekoration oder Figuren aus Eicheln, Kastanien und anderen Früchten basteln, mit Blättern und Textilfarbe T-Shirts oder Stofftaschen bedrucken. Andere suchten anhand von Steckbriefen verschiedene Baumarten und fertigten von den Blättern Frottagen (Rubbelbilder) an. Handwerkliches Geschick benötigte, wer einen kleinen Ausflug in die Bionik unternehmen wollte [Bionik bedeutet, sich technische Lösungen von der Natur abzuschauen]. Die Natur kennt viele raffinierte Varianten, wie Samen durch Wind verbreitet werden können. Einige dieser Varianten bauten die Kinder nach: kleine Fallschirmchen oder Propeller, mit denen dann Bohnensamen durch die Luft fliegen konnten. Die letzte Gruppe beschäftigte sich mit der Vielfalt der Apfelsorten. Die Mädchen hatten ein Kartenspiel vorbereitet, mit dem sie den Grundschülern alte Sorten wie Schafsnase, Hasenkopf oder Prinzenapfel vorstellten. Zum Abschluss durften die Kinder verschiedene Sorten verkosten – in Form von Schoko-Äpfeln. Sehr, sehr lecker!

Am Ende des Schultages trafen sich alle im Forum der Grundschule und präsentierten sich gegenseitig ihre Ergebnisse.

Für die Grundschüler aus dem Lietz Internatsdorf Haubinda war es in erster Linie ein kunterbunter Projekttag, voller Naturerkundung, Werken, Kreativität und Leckereien. Für die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse vermutlich stressiger als ein „normaler“ Schultag. Diese Arbeit verlangt von den Achtklässlern viel Kooperation und Organisation. Bei der Durchführung der Aktivitäten wurde sehr deutlich, wie gut sich die einzelnen Teams darauf vorbereitet hatten. Manche agierten schon richtig souverän, während andere ohne eine erwachsene Begleitung sang- und klanglos untergegangen wären. Doch nicht nur soziale Kompetenzen wurden trainiert. Wer Grundschülern die heimischen Baumarten näherbringen will, muss sich selbst intensiv damit beschäftigen. Daher wird dieses Projekt sicherlich in den kommenden Jahren weitergeführt werden.

Text: Susanne Plaumann, Fotos: Riccardo Fischer