Festrednerin Ministerpräsidentin a. D. Christine Lieberknecht

Lietz ist heute noch aktuell

Dass die Ideen des „alten Lietz“ auch heute noch aktuell sind erwähnten dabei nicht nur Leiter Burkhard Werner, Thüringens Ex-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht oder Stiftungsvorstand Ernst-Friedrich Kellner, nein, auch die Schulkanzlerin Sophie Reichert oder Elternvertreter Hubertus Dippold. Schulkanzlerin, das ist eine dieser reformpädagogischen Ideen: die aktive und tatsächliche Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler am Internat, dem ein ganzer Schulstaat angehört, samt Schülergericht für Verstöße gegen die Verhaltensregeln.

Vor dem großen Festtag mit gut 2.300 Gästen stand dementsprechend auch bereits am Freitag ein pädagogischer Fachtag für Lehrerinnen und Lehrer aus der Stiftung, aber auch externe interessierte Pädagogen, auf dem Programm. Thema des gut besuchten Fachtags war die Reformpädagogik im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung. Die Lietz Internate werden diesen Weg weiterhin dosiert gehen und neben der Nutzung neuer Medien auch Fähig- und Fertigkeiten außerhalb der digitalen Welt lehren und fördern.

Verbindung von Tradition und Moderne

Das Schulfest am 29. April wurde dann durch einen Festakt eingeläutet, an dessen Ende der Spatenstich, in Haubinda mit Kleinbaggern statt Spaten, stand. Christine Lieberknecht und Stiftungsvorstand Ernst-Friedrich Kellner hoben die ersten beiden Baggerschaufeln für den neuen Sportplatz, der vor allem Dank großzügiger Spenden von Ex-Schülern, Eltern und Freunden der Stiftung möglich wurde, aus.

Ab 12:22 Uhr war das gut 90 Hektar große Internatsgelände dann für alle Besucher geöffnet und lud mit über 50 Angeboten zum Entdecken, Erleben und Lernen ein. Auch hier stand stets die Verbindung von Tradition und Moderne im Vordergrund, so zu beobachten bei den Shuttle-Fahrzeugen zwischen Parkplatz und Schulgelände: die Besucher konnten zwischen Pferdekutsche und Elektroauto wählen.

Ein weiterer Höhepunkt war die Eröffnung des neuen Dorfladens im Eingangsbereich des Internatsdorfs: ganz nach den Ideen des Dr. Hermann Lietz werden hier Erzeugnisse aus dem Internatsdorf zum Kauf angeboten. Ob Honig der Internatsbienen oder frisch gebackenes Brot aus der Backstube: Schülerinnen und Schüler des Lietz Internats Haubinda lernen schon früh den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und deren Verarbeitung. In zahlreichen Angeboten neben dem Unterricht, angefangen bei Instrumental- und Gesangsunterricht über sportliche und handwerkliche Arbeitsgemeinschaften, im Internat Gilden genannt, werden Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren Interessen und Talenten gefördert.