Spannende Projekttage

Während zweier Projekttage haben sich unsere Schüler und Schülerinnen genau mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Sechs Referenten aus unterschiedlichen Ländern brachten unseren Schülern, auf die jeweiligen Altersgruppen und Klasse angepasst, ihre Heimatländer näher. Dabei ging es vorwiegend nicht um das Verdeutlichen wie Menschen in vielen anderen Regionen der Welt leben, sondern um das Aufzeigen der dort vorherrschenden Missstände und wie diese, durch bewusstes Handeln verbessert werden können.

Gefördert wurden die Projekttage durch das Netzwerk Eine Welt (NEW) und organisiert durch den Dachverein Reichenstraße Quedlinburg e.V. und Frau Gabriele Könnecke.

Anschauliche Projekttage

Informationen aus erster Hand aus aller Welt

Die Referenten machten deutlich, dass die Menschen in ihren Heimatländer oft unter Armut, Hunger und schwierigen Lebenssituationen leiden. Auch Kinderarbeit sind dabei keine Seltenheit. In ihren Workshops zeigten sie auf, unter welchen Voraussetzungen, Bedingungen und Umständen die Köstlichkeiten angebaut werden. Wie schwer die Arbeit ist und welchen Lohn die Menschen dafür erhalten.

Mark Kofi Asamoah, Musiker aus Ghana stammend erzählte, dass sein Heimatland reich an Rohstoffen ist. Ob Gold, Magnesium, Diamanten oder Silber – keine Seltenheit dennoch herrscht häufig Armut. In vielen Dörfern gibt es keinen Strom oder sauberes Trinkwasser, oft liegt die nächste Schule etliche Kilometer Fußmarsch entfernt. Aber die Heimat von Mark Kofi Asamoah gehört zu den größten Anbaugebieten von Kakaobohnen. Durch die Nähe zum Äquator findet man dort die perfekten Bedingungen. Der Weg zur Kakaobohne jedoch ist langwierig. Fünf Jahre muss eine Pflanze wachsen, bevor sie geerntet werden können. Die Ernte ist sehr aufwendig, da alles von Hand und ohne technische Hilfsmittel geerntet werden muss. Mit einer Machete werden die Früchte vom Baum geschlagen. Die gesamte Familie ist dabei im Einsatz. Selbst die Kleinsten packen mit an. Kinderarbeit? Für Mark Kofi Asamoah und viele Menschen in Ghana bittere Normalität. Die Familie muss fürs Überleben zusammenarbeiten. Die Bohnen werden dann anschließend in Bananenblätter eingepackt und der Vorgang der Fermentation (Dauer circa 10 Tage) beginnt. Nach der Trocknung haben die Kakaobohnen ungefähr die Hälfte ihrer Größe und Gewichts verloren. Nach dem Verpacken in Säcken werden sie anschließend nach Europa verschifft. Die Bauern vor Ort erhalten 2-3 Prozent der Einnahmen (pro Sack um die 80-120 Dollar). Einnahmen, wovon die gesamte Familie überleben muss. In Ghana gibt es in etwa eine Million Kleinbauern und -bäuerinnen.
Eindrucksvoll und intensiv waren die Tage mit den Referenten.

Die Schülerinnen und Schüler konnten neben vielen Informationen und Hinweisen, auch wichtige Einblicke in das Leben anderer Kulturen und Regionen der Welt erblicken. Ihnen wurde verdeutlicht, wie wichtig bewusstes Handeln ist und das jede ihrer Entscheidungen oft auch Auswirkungen auf andere Menschen haben kann. Sie lernten, dass jeder Einzelne seinen ganz persönlichen Beitrag dazu leisten, auch wenn er noch so klein ist.

Alle Themen im Überblick:

1) Keine Mahlzeit ohne Reis / Nieketut Warsini (Bali)

2) Wir haben noch nie Schokolade gegessen / Elisabeth Asamoah (Ghana)

3) Von der Kakaobohne zur Schokolade /Mark Asamoah (Ghana)

4) Kein Regenwald in den Tank“ /Appelt, Britta und Sebinski,Ute (Deutschland)

5) Fairer Handel am Beispiel von Kaffee / Hahne Batista Nelma (Brasilien)

6) Ernähre deinen Verstand um den Nahrungsmittelmangel zu bekämpfen / Mauricio Perevra (Bolivien)