Die Zinzendorfschulen sind ein guter Standort für so eine Messe

„Deshalb haben wir der Messe auch den neuen Namen JOBwärts! gegeben, der besser ausdrückt, worum es geht, nämlich die Richtung“, sagte Schulleiter Johannes Treude bei der Eröffnung in dem von Berufsfachschülern bewirteten Messecafé.  „Die Berufswahl ist mit die wichtigste Entscheidung in unserem Leben, denn sie ist die Grundlage für alles andere.“

Unter den 35 Ausstellern der ausgebuchten Messe waren viele Stammgäste, aber auch Unternehmen, die hier zum ersten Mal die Möglichkeit nutzten, Kontakte zu den Jugendlichen zu knüpfen. Wieder war die Angebotspalette breit gefächert von Handel über Industrie zu Dienstleistung und Handwerk. Gerade dieses hat es heutzutage schwer, Auszubildende zu finden, weshalb unter den neuen Ausstellern auch ein Stuckateur war. „Wir suchen händeringend nach Bewerbern“, sagt Wolfgang Jauch und erklärt, dass auch handwerkliche Berufe Grundlage für ein späteres Studium sein können.

Natürlich kamen auch High-Tech und die Industrie nicht zu kurz. Studierende der Hochschule Furtwangen University haben einen Roboter mitgebracht, der die Besucher fröhlich begrüßte, die Volksbank beeindruckte mit Virtual-Reality-Brillen. „Die können wir zum Beispiel in der Baufinanzierung einsetzen und Kunden einen Eindruck von Wohnungen geben“, erklärte die Ausbildungsleiterin Stefanie Dolfinger-Weidhase.

Die Zinzendorfschulen sind ein guter Standort für so eine Messe, meint  Jürgen Jani, Ausbildungsberater bei der IHK. „Allein schon durch die geografische Lage ist die Messe in Königsfeld ein so großer Erfolg, denn sie spricht junge Menschen auch aus Richtung Villingen, Schramberg und Rottweil an. Außerdem ist JOBwärts! eine gute Informationsquelle für die Schülerinnen und Schüler.“

Viele waren in Begleitung ihrer Lehrer bei der Messe, wie etwa Leonie aus der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung. „Ich möchte später wahrscheinlich einmal im Gesundheitsbereich arbeiten und suche erst einmal nach einem Praktikumsplatz zum Reinschnuppern.“

Das ist es auch, was beim Bewerbungsworkshop der Sparkasse empfohlen wird: Praktika machen. „Auch wenn euch euer Praktikum gar nicht gefallen hat, war es erfolgreich, denn dann wisst ihr schon mal, was ihr nicht machen möchtet“, so die Ausbildungsreferentin Romy Woldt.

Andere kamen in Begleitung ihrer Eltern wie etwa Timo, der sich für einen handwerklichen Beruf interessiert, sich aber noch nicht sicher ist, welcher denn nun geeignet ist. Sein Vater Ralf Tauser meint: „ Die Berufsfindungsmesse ist ein sehr gutes Angebot der Zinzendorfschulen.“  Heiko Bauer hat seine Tochter Olivia begleitet. Die 14-Jährige geht in Villingen zur Schule und nutzte die Gelegenheit, sich über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren. „Ich bleibe dabei im Hintergrund, sie soll sich selbst entscheiden, ich unterstütze sie lediglich dabei.“

Wie Eltern ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen können, konnten sie schon vier Tage vor der Messe bei einem sehr spannenden, hilfreichen Informationsabend  mit vielen Workshops und einem Vortrag der Firma Continental über die Duale Ausbildung nur für Eltern erfahren.

Vielzahl an Workshops

Während der Messe gab es für die Jugendlichen eine Vielzahl an Workshops, bei denen es unter anderem um die richtige Bewerbung ging, aber auch darum, welche Möglichkeiten sich zur Überbrückung zwischen Schule und Studium bieten oder für einen Auslandsaufenthalt.

Unter den neuen Ausstellern war auch das Fitness-Studio InJoy, dessen Villinger Studioleiter Alexander Matt sich zwar nicht über einen Mangel an Bewerbern beklagen kann, aber „es muss auch passen, die Bewerber müssen die richtige Persönlichkeit haben.“ Die Fragen der Interessenten reichten von den Voraussetzungen für eine Bewerbung über die Berufsschule, die Aufstiegschancen bis zu den Verdienstmöglichkeiten.

Viele Aussteller haben ihre Auszubildenden mitgebracht, so dass ein Austausch auf Augenhöhe möglich war – und nicht wenige von ihnen besuchten früher selbst die Zinzendorfschulen.  Martin Borowski etwa, der bei der Volksbank eine Ausbildung macht, hatte sich als Schüler unter anderem auch auf der Königsfelder Berufsfindungsmesse zu seinem Traumberuf inspirieren lassen.

(Stephanie Wetzig)